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Versammlungsabbruch - scharfe Kritik am 1.Vorsitzenden - Kein Nachfolger in Sicht

(jc) Bei der Mitgliederversammlung des VfB Eberbach kam es am gestrigen Abend zu einem vorzeitigen Abbruch. Nachdem der bisherige 1.Vorsitzende, Werner Maier, sowie weitere Vorstandsmitglieder ihren Rücktritt erklärt hatten, war es nicht möglich, die Nachfolge zu klären. Der langjährige 1.Vorsitzende und jetzige Ehrenvorsitzende, Robert Rechner, musste sichtlich bestürzt zur Kenntnis nehmen, dass sämtliche aus den Reihen der Vorstandschaft und der Mitglieder vorgeschlagenen Kandidaten nicht bereit waren, die Nachfolge Maiers anzutreten. Rechner, der als Wahlleiter fungierte, kritisierte dann angesichts der Situation auch offen den bisherigen Vorsitzenden, der bereits vor rund einem Vierteljahr intern seinen Rücktritt bekanntgegeben habe. Man hätte ihn seit dem nur noch selten gesehen. Es wäre bisher immer üblich gewesen, beim Ausscheiden aus diesem Amt sich persönlich und rechtzeitig um einen Nachfolger zu bemühen. Auch aus den Reihen der Mitglieder wurde diese Kritik laut. Der vorzeitig offengelegte Rücktritt hätte das sportliche Umfeld und das Vereinsleben belastet. Auch wollte man wissen, was der Vorstand überhaupt für die Suche nach einem Nachfolger unternommen habe. Dem Vorwurf, er hätte selbst für einen Nachfolger sorgen müssen, entgegnete Maier, ihm sei diese Regelung nicht bekannt und er sei auch nicht verpflichtet dazu. Eine weitere Amtszeit lehnte er aus Zeitmangel strikt ab. Nach der Satzung des Vereins muss nun der Vorstand so lange im Amt bleiben, bis in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung ein Nachfolger gewählt wird. Sollte dies nicht der Fall sein, würde am 9.September 2001, nach Ablauf einer sechsmonatigen Frist das Registergericht den Verein auflösen, wobei das Vereinsvermögen dann an die Stadt Eberbach fallen würde. Beim VfB zweifelt allerdings niemand daran, dass vor Ablauf dieser Frist ein neuer Vorstand gewählt wird.
Bevor es zum Abbruch kam, wurden zu Beginn, nach einem kurzen Bericht des 1.Vorsitzenden, verdiente Mitglieder geehrt: Für 25-jährige Mitgliedschaft Heinrich Reibel und Günther Schupp, für 40-jährige Mitgliedschaft Wilhelm Rebscher und Heinz Schwarz, für 50-jährige Mitgliedschaft Adolf Schüssler jr. sowie für 70-jährige Mitgliedschaft Karl Hechenleitner und Heinrich Mackamul. Im darauf folgenden Bericht des Schriftführers Edgar Sigmund kam es ebenfalls zu Kritik am bisherigen Vorstand, der durch seinen frühzeitigen Rücktritt nicht immer richtig hinter der Sache gestanden habe. Der Versuch, die Einnahmen durch Intensivierung der Bandenwerbung zu steigern, sei nicht sehr erfolgreich gewesen, so Sigmund in seinem Bericht weiter. Das drängen der Stadt, die Sportwerbewoche, die im vergangenen Jahr erstmalig als Toto-Lotto-Cup ausgetragen wurde, zeitlich an das Rundenende zu verlegen, sei aus Vereinssicht nicht glücklich. Um die finanzielle Situation des Vereins mittelfristig zu verbessern, mache man sich unter anderem Gedanken über die Gründung eines Fördervereins. Der Verein habe derzeit 514 Mitglieder, davon 137 unter 18 Jahren. Mit der Jugendarbeit zufrieden zeigte sich Sigmund dann auch im Bericht der Jugendleitung, den er in Vertretung des Jugendleiters Joachim Scheible vortrug. Alle Jugendmannschaften von den Bambini bis zur A-Jugend seien besetzt. In der A-Jugend kooperiere man mit dem SV Eberbach, mit den übrigen Mannschaften arbeite man harmonisch mit der SG Rockenau zusammen.
Spielausschussvorsitzender Horst Schramm konnte nach dem Abstieg aus der Landesliga von einem Aufwärtstrend in der Bezirksliga berichten. Man habe eine junge ehrgeizige Truppe, die mit dem neuen Trainergespann Wild/Keller zur Winterpause den 5. Tabellenplatz belegte. Bei den Heimspielen habe es zwar noch nicht so gut geklappt, aber man sei die zweitbeste Auswärtsmannschaft.

10.03.01

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