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Damokles-Schwert über der Jugendherberge

(hr) Die Jugendherberge in Eberbach wird im nächsten Jahr entweder von Grund auf renoviert, oder sie wird geschlossen. So lautet die Aussage des Jugendherbergswerks Baden-Württemberg, das 1995 den Investitionsbedarf in Eberbach auf 3 bis 3,5 Mio.DM bezifferte. Schon seit einigen Jahren ist eine Kostenbeteiligung der Stadt in Höhe von 1 Mio.DM, zahlbar in mehreren Raten, im Gespräch. Vor zwei Jahren habe das Jugendherbergswerk die Kostenschätzung für die Renovierung auf 5,5 Mio.DM und die gewünschte Beteiligung der Stadt auf 3 Mio.DM angehoben, wie Bürgermeister Bernhard Martin dem Gemeinderat jetzt erläuterte. Ansonsten werde ein wirtschaftlicher Weiterbetrieb als unmöglich betrachtet, da die erforderliche Übernachtungszahl von 12.000 pro Jahr nicht erreichbar wäre. Derzeit liegen die Übernachtungen bei 7.000 pro Jahr. Obwohl ihm der Erhalt der Jugendherberge sehr am Herzen liege, halte er einen Zuschuss von 3 Mio.DM ohne Garantien und Gegenleistungen "bei der derzeitigen Aufgabenfülle unserer Stadt" unter den gegebenen Prioritäten für nicht darstellbar, fuhr Martin fort.
So beschloss der Gemeinderat am 20.Juli, dem Jugendherbergswerk einen Investitionszuschuss von 1 Mio.DM , zahlbar in einer Rate im nächsten Jahr, anzubieten. Margareta Steinmetz (SPD) sprach sich in einer leidenschaftlichen Rede für den Erhalt der Jugendherberge aus, und die Sprecher aller Fraktionen forderten das Jugendherbergswerk auf, die Renovierungspläne wieder auf den Umfang von maximal 3,5 Mio.DM zu reduzieren und so den Erhalt der Jugendherberge zu sichern. Dies hatten die Betreiber in den bisherigen Verhandlungen allerdings ausgeschlossen, sodass die Zukunft der Eberbacher Jugendherberge sehr ungewiss erscheint.

21.07.00

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