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Rotwild ist im Odenwald zu ungleichmäßig verteilt

(hr) Anlässlich der alljährlich stattfindenden Hegeschau legten am heutigen Samstag in der Eberbacher Stadthalle die Rotwildjäger im Odenwald Rechenschaft ab. Mit der Vorlage der Geweihe der männlichen Stücke sowie der Unterkiefer des erlegten weiblichen Rotwildes wurde der von der Jagdbehörde geforderte "körperliche Nachweis" erbracht.
Der Lebensraum des Rotwilds im Odenwald umfasst eine Fläche von 46.000 ha in den drei Bundesländern Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. Im vergangenen Jagdjahr wurden im Odenwald 558 Stück Rotwild erlegt, davon 139 Trophäenträger (Hirsche) und 419 Stück Kahlwild, also weibliche Stücke und Kälber. Das sei die geringste Jagdstrecke seit 1972, betonte der Geschäftsführer der Rotwildjägervereinigung, Dr.Andreas Wiese. Auch die Erfüllungsquote des Abschussplans liege mit nur 76 % erheblich niedriger als im letzten Jagdjahr. Wiese schloss daraus auf einen erheblich zurückgegangenen Rotwildbestand, denn nur in einer Handvoll Kernreviere seien gravierendere Verbiss- und Schälschäden aufgetreten. Die Jäger möchten angesichts dieser Situation wieder zu einer größeren Verbreitung des Rotwilds im Odenwald zurückkehren, zumal in zahlreichen Revieren im vergangenen Jahr überhaupt kein Rotwild mehr erlegt wurde. Diesen Wunsch äußerte auch der Vertreter des Odenwaldkreises, Dr.Helmut Trautmann. Er kritisierte die ungleichmäßige Verteilung des Rotwilds im Odenwald und warnte davor, in den Kernrevieren den Abschuss weiter zu erhöhen, denn damit gehe Verteilungspotenzial verloren.
Was die Qualität der ausgestellten Trophäen anging, zollte Andreas Wiese den Jägern ein Lob. Es seien nur wenige Fehlabschüsse zu verzeichnen gewesen. Auch sei die Zahl der erlegten älteren Hirsche wieder erfreulich angestiegen. Spitzentrophäe war heute ein etwa 13 Jahre alter ungerader Achtzehnender.

21.04.01

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