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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

600 Waldbrunner kamen zur Bürgerversammlung


Dipl.Ing. Walter Simon in gefüllter Halle (Fotos:Claussen)

(jc) Gestern Abend kam es in Waldbrunn zur mit Spannung erwarteten Bürgerversammlung zum umstrittenen Skipark-Projekt am Katzenbuckel. Rund 600 Waldbrunner Bürger füllten die Sporthalle an der Winterhauchschule. Auswärtige Interessierte waren aus Platzgründen nicht zugelassen, konnten aber über eine Außenbeschallung den Rednern zuhören. Dieses Angebot wurde aber nur spärlich genutzt. Zu Beginn der Versammlung erläuterte Bürgermeister Klaus Schölch kurz den bisherigen chronologischen Ablauf der Ereignisse rund um das Projekt. Danach übergab er für die Moderation der Veranstaltung an Günter Engelhardt, der unter anderem für die Einhaltung der zugestandenen Redezeit von 15 Minuten pro Vortrag zuständig war. Als erster Redner beleuchtete Dr. Horst Eichler, Dozent am Geografischen Institut in Heidelberg, den ökologischen Aspekt des Projekts. Er bezeichnete unter anderem die Entnahme von 851 Liter Quellwasser pro Kopf der Bevölkerung aus der „hydrologischen Besonderheit Freya-Quelle“ als unverantwortlich. Am Katzenbuckel gäbe es im Durchschnitt von Natur aus 30 Eistage. Mit dem Aufbringen von Eisgranulat, das die doppelte spezifische Dichte und eine geringere Porosität aufweise als Schnee, würde man die Eistage um 500 Prozent erhöhen. Dies habe negative Auswirkungen auf die Pflanzen, die sich im Frühling erst viel später ausbilden könnten und die Kleinstlebewesen. Den Begriff „Hot-Snow“ leitete Eichler, ironisch aus dem Umstand her, dass die rund 66.000 Liter Diesel, die von den Hot-Snow-Maschinen in den vier Betriebsmonaten verbraucht würden, zur Klimaerwärmung beitrügen.
Danach erläuterte Uwe Emig die Situation aus der Sicht der Investoren. Man möchte, dem Trend zum Kurzurlaub folgend, ein attraktives Angebot für diese Zielgruppe schaffen. Rund 16 Millionen Menschen habe man im Bereich von zwei Autostunden für das Projekt im Visier. Für die Gemeinde wünsche man sich ein, auf diese Kurzurlauber zugeschnittenes touristisches Gesamtkonzept. Pauschalangebote für Waldbrunn mit verschiedenen Programmpunkten sollten zukünftig vorab buchbar sein. Für die Gemeinde Waldbrunn sieht Emig dadurch die Chance die Übernachtungszahlen wieder zu steigern. Unter anderem seien im Feriendorf die Übernachtungen von 108.000 im Jahre 1981 auf 35.000 im Jahr 2000 zurückgegangen. Die durchschnittliche Verweildauer in der Gemeinde sei seit 1989 von 8,4 auf 5,1 Tage gesunken. Zum Skipark selbst erläuterte er nochmals anolog zur Informationsveranstaltung am vergangenen Mittwoch. (Wir berichteten).
Die benötigten Infrastrukturmaßnahmen wurden vom Ingenieurbüro Walter und Partner vorgestellt. Hier solle der Grundsatz gelten: „Ausbau vor Neubau“. So solle auch beim Straßenausbau verfahren werden. Durch Einbringung einer Lehmschicht solle die Schüttung der Freya-Quelle erhöht werden und im Rahmen der äußeren Erschließung eine Wasserleitung vom Sportplatz bis zur geplanten Hütte am Park geführt werden. Auch die weiteren Versorgungsleitungen sollen im gleichen Rohrgraben verlegt werden. Laut Bürgermeister Schölch würden diese Erschließungsmaßnahmen bei einer Umlage, eine nur rechnerische Erhöhung von 6 Pfennig pro Kubikmeter Wasser für die Waldbrunner bedeuten.
Toni Schlegel von der TFS Consulting berichtete von einer Studie, die von der Firma im Auftrag der Tourismusgesellschaft Odenwald erstellt wurde. Der geplante Skipark passe sehr gut in das Konzept, das die Firma für die Region favorisiere. Dieses Konzept stützt sich ebenfalls auf ein Angebot für den Kurzzeitaufenthalt.
Diplom-Ingenieur Walter Simon betrachtete abschließend noch die Umweltverträglichkeit des Projekts. Er betrachtete die Thematik aus der Sicht der einzelnen Schutzgüter: Mensch, Tiere und Pflanzen, Boden und Landschaft. Simon empfahlt eine Verschiebung des Projekts weiter talwärts, um die besonders wertvollen Räume in Gipfelnähe zu schonen. Außerdem müsse die Wasserentnahme aus der Quelle auf ein „erträgliches Maß“ reduziert werden. Der Katzenbuckel weise eine in Baden-Württemberg einmalige Bodenbeschaffenheit auf, so Simon weiter.
In der anschließenden Fragestunde konnten die Bürger gut eineinhalb Stunden lang Fragen zum Skipark-Projekt stellen. Die Fragestunde blieb, wie die gesamte Veranstaltung, größtenteils sachlich. Zu Beginn der Fragestunde wurde Bürgermeister Klaus Schölch eine Sammlung von 1500 Unterschriften von Skipark-Gegnern überreicht.



18.05.01

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