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Nachrichten > Natur und Umwelt

Gedenkstein für den letzten Wolf enthüllt


Bernd Grove und Dr.Dieter Röckel (rechtes Bild, v.l.) enthüllten den Stein für den letzten Wolf (Fotos:Richter)

(hr) Nach 134 Jahren hallte am Sonntag, 6.August, nochmals Wolfsgeheul durch den Eberbacher Stadtwald. Diesmal war es allerdings nicht Isegrim persönlich, sondern die Tierlaute kamen aus einem Cassettenrekorder und dienten als Untermalung einer ungewöhnlichen Gedenksteinenthüllung. Der Lionsclub hatte an den "Wolfsweg" im Walddistrikt "Lautenbach" eingeladen, um dem letzten Wolf des Odenwalds ein Denkmal zu setzen. Das Tier war dort am 12.März 1866 vom Schollbrunner Ratsschreiber Vincenz Diemer erschossen worden. Zahlreiche Gäste waren am Sonntag den ausgeschilderten Wanderwegen gefolgt und wurden zunächst mit Jagdhornklängen der Eberbacher Bläsergruppe empfangen.
Dr.Dieter Röckel, passionierter Heimatforscher und Autor des Buches "Die abenteuerliche Geschichte des letzten Wolfs im Odenwald", zeichnete ein Bild von den Umständen, unter denen das Raubtier verfolgt und erlegt wurde. Zunächst als "Tiger von Miltenberg" bezeichnet, hätten sich blutrünstige Geschichten um den Wolf gerankt, der überall im Odenwald aufgetaucht sei und in den Köpfen der Menschen nur als "raubsüchtiges Ungetüm" oder "blutgierige Bestie" existiert habe. Bei Waldbrunn ging es ihm schließlich an den Kragen, als ihn eine 250 Mann starke Truppe, angeführt von zwei nervenstarken Männern, in die Enge trieb. Karl Kraft aus Strümpfelbrunn feuerte am 11.März zunächst auf das Tier, das sich verletzt fortschleppte, bevor Vincenz Diemer ihm am nächsten Tag den Gnadenschuss geben konnte. Betrachten kann man den Wolf heute in ausgestopftem Zustand im Eberbacher Museum.
In Vetretung von Bürgermeister Bernhard Martin dankte Stadtrat Hermann Bussemer dem Lionsclub für den Gedenkstein, der vor allem eine Bereicherung für den Fremdenverkehr bedeute.
Bernd Grove, Präsident des Lionsclub, dankte Dr. Röckel und den tatkräftigen Helfern, die das Setzen des Gedenksteins ermöglicht hätten. Er warf die Frage auf, ob die Medien und die Bevölkerung heute wohl anders als damals auf die Nachricht von einem Wolf im Stadtwald reagieren würden.
Grove und Röckel entfernten schließlich gemeinsam die Verhüllung von dem Sandstein-Findling, auf dem ein eingemeißelter Wolfskopf und eine beschriftete Kupfertafel vom damaligen Geschehen künden. Hernach gab es eine Stärkung vom Lionsclub für die Heimwanderung.

06.08.00

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