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Einbrecherbande aufgeflogen - Staatsanwaltschaft erwirkt Haftbefehle

(hr) Drei Jugoslawen im Alter von 20, 30 und 36 Jahren sowie ein 22-jähriger Russe sitzen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heidelberg seit Freitag Nachmittag in Untersuchungshaft.
Sie stehen nach den mehrwöchigen Ermittlungen des Dezernats Bandenkriminalität der Kriminalpolizei Heidelberg im dringenden Verdacht, in den zurückliegenden Monaten im gesamten Bundesgebiet - schwerpunktmäßig im Rhein-Neckar-Kreis und dem Neckar-Odenwaldkreis - gewerbs- und bandenmäßig Einbruchdiebstähle in Postagenturen, Geschäfte und zuletzt am 28.Juni in eine Schule begangen zu haben. Zwei der Männer sind ohne festen Wohnsitz, einer wohnt in Mannheim, einer im Neckar-Odenwald-Kreis.
Sie sind verdächtig, seit Februar 2001 in mindestens acht Postagenturen (Sinsheim, Lobbach- Waldwimmersbach, Schönbrunn-Haag, Aglasterhausen-Michelbach; Eberbach, Spechbach, Otzberg/Oberklingen (bei Darmstadt) und Neckargemünd-Waldhilsbach (Versuch)) eingebrochen zu haben. Darüber hinaus wird ihnen ein Einbruch in einen Imbiss in Leimen und ein Schulhauseinbruch in Wüstenrot/Württemberg zur Last gelegt.
Nach den bisherigen Erkenntnissen hat das Quartett tagsüber die in ländlichen Gebieten liegenden Agenturen ausgekundschaftet. Als Beute erlangten sie Bargeld, Zigaretten, Genussmittel, Briefmarken und in einem Fall eine PC-Anlage.
Nachdem den Ermittlungsbehörden der Verdacht gegen die vier Männer bekannt geworden war, wurden sie von der Kriminalpolizei gezielt beobachtet.
Ein Mobiles Einsatzkommando des Landeskriminalamtes Stuttgart setzte dem Treiben dann in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ein Ende: unmittelbar nach dem Einbruch in die Werkrealschule in Wüstenrot, bei dem die Verdächtigen lediglich ein Handy erbeuteten und 10.000 DM Sachschaden hinterließen, wurden sie festgenommen.
Bei den Verdächtigen stellten die Fahnder rund 2.000 DM Bargeld, Schmuck und drei Handys sicher. Bei den anschließenden Durchsuchungen der Wohn- bzw. Aufenthaltsorte in Hockenheim und Mannheim wurden falsche italienische Personalpapiere sowie Einbruchswerkzeug sichergestellt.
Die vier Verdächtigen sind den Ermittlungsbehörden nicht unbekannt. Gegen den 30-Jährigen wurde bereits 23-mal, gegen den 22-Jährigen 50-mal wegen Verdachts des Einbruchdiebstahls ermittelt. Auch gegen die anderen beiden wurde mehrfach (wegen Diebstählen, Körperverletzung, Verstoß gegen das Asylverfahrensgesetz) ermittelt. Der 30-Jährige saß wegen schweren Bandendiebstahls bis zum 23. Mai 2001 in Haft. Der 22-Jährige hat die Straftaten mutmaßlich begangen, obwohl er unter einer Bewährungsauflage des AG Mosbach aus dem Jahr 2000 steht.
Alle vier Beschuldigten machten bei der Polizei keine Angaben zur Sache. Sie wurden zwischenzeitlich in verschiedene Justizvollzugsanstalten eingeliefert.
Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei hegen den Verdacht, dass die Festgenommenen noch für eine ganze Reihe weiterer Straftaten (u.a. Handel mit Kokain in größerem Umfang) verantwortlich sind, die diesbezüglichen Ermittlungen sind in vollem Gange, stehen aber noch am Anfang.

29.06.01

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