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Minister Stächele informierte sich - Waldpädagogik vielleicht neues Tourismus-Standbein

(hr) Nur wenige Wochen nach seinem Amtsantritt stattete der baden-württembergische Minister für den Ländlichen Raum, Willi Stächele, heute unserer Region einen Besuch ab. "Wer das Land regieren will, muss das Land kennen", so lautet sein Motto für derartige Dienstreisen im Ländle. In Eberbach machte er gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Elke Brunnemer (CDU) Station.
Sichtlich beeindruckt zeigte er sich vom Naturpark-Informationszentrum im Thalheim'schen Haus, das heute als Ort für Gespräche mit Bürgermeister Bernhard Martin, dessen Schönbrunner Kollegen Roland Schilling, den Vorsitzenden der Eberbacher Gemeinderatsfraktionen, der Wirtschaftsbeauftragten Simone Hurtz , Naturpark-Geschäftsführer Hannes Melchinger und Vertretern der Forstverwaltung diente.
Bernhard Martin brachte dem Minister die spezifischen Probleme Eberbachs als einer kleinen Stadt im ländlichen Raum mit dem großen Funktionsumfang eines Mittelzentrums in schwieriger topo- und geografischer Lage näher. Er stellte ihm die laufenden Investitionsmaßnahmen vor und kam insbesondere auf die Situation des städtischen Forstbetriebs und die aktuelle Diskussion über dessen Organisationsstruktur zu sprechen. Als Sonderthema wurde die Waldpädagogik behandelt, die sich in Eberbach insbesondere bei den Schulen steigender Beliebtheit erfreut. Hier gebe es Überlegungen, daraus ein weiteres Tourismusstandbein zu schaffen und möglicherweise sogar die seit Herbst vergangenen Jahres geschlossene Jugendherberge hierfür zu aktivieren, erläuterte Martin. Schließlich weihten die beiden Bürgermeister den Minister noch in die Pläne eines gemeinsamen interkommunalen Gewerbegebiets zwischen Schönbrunn und Eberbach ein, für das im Rahmen der Fortschreibung des Flächennutzungsplans ein Bereich ausgewiesen werden soll.
Stächele, der selbst 17 Jahre lang Bürgermeister im südbadischen Oberkirch war, sind die Probleme von Kommunen nicht unbekannt. Ohne konkrete Versprechungen zu machen, konzedierte er einen großen Unterstützungsbedarf bei kleineren Mittelzentren mit vielfältigen Funktionen für das Umland. Das Thema Waldpädagogik halte auch er für sehr wichtig. Hier könne er sich eine gemeinsame Aktion zwischen Ministerium und waldbesitzender Gemeinde vorstellen. Um der Entfremdung von der Natur entgegen zu wirken, sei aber auch eine Art "Landwirtschaftspädagogik" zu fordern.
Angetan von Eberbach zeigte sich auch Elke Brunnemer. So sei das Naturpark-Info-Zentrum nach der Fleckviehschau beim Kuckucksmarkt ein weiteres Highlight, das sie innerhalb weniger Tage kennenlernen durfte. An den Minister gewandt brachte sie die Hoffnung zum Ausdruck, er möge seinen kürzlich in einer Talkshow getanen Ausspruch umsetzen. Stächele hatte gesagt, er sei bereit, für den ländlichen Raum "den Rambo zu spielen".

31.08.01

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