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Die Burg im Mittelpunkt des Jubiläumsjahres

(hr) Das heranrückende Jubiläumsjahr wirft seine Schatten voraus: Die Stadtverwaltung legte dem Gemeinderat heute eine Kostenübersicht für die im kommenden Jahr zum 775-jährigen Stadtjubiläum Eberbachs geplanten Maßnahmen vor. Hiernach stehen Ausgaben von knapp 250.000 Euro Einnahmen von gut 160.000 Euro gegenüber. Unter dem Strich will sich die Stadt die Feierlichkeiten im Jubeljahr demnach knapp 90.000 Euro kosten lassen.
Die Konzeption ist das Ergebnis einer eigens zur Vorbereitung des Jubiläums geschaffenen Kommission. Sie sieht vor, dass die Burgruine "als zentrales Bindeglied zwischen Vergangenheit und Zukunft", wie es in der Verwaltungsvorlage heißt, in den Mittelpunkt gestellt wird. Hierzu soll auf der Burg eine Fahne flattern und "diesen bedeutsamen Ort" weithin sichtbar machen. Aber auch als Veranstaltungsort soll die Burg dienen. Die historische Anlage soll so weit wie möglich freigelegt und der Zufahrtsweg instandgesetzt werden. Bei Veranstaltungen sollen die Stadtwerke die Stromversorgung mit Aggregaten sicherstellen. Veranstaltungsbesucher könnten per Shuttle-Bus zur Burg und zurück gebracht werden.
Gefeiert werden soll das Jubiläum nicht nur wie 1977 beim 750-Jährigen mit einer Festwoche, sondern das ganze Jahr über, wie Kulturamtsleiter Tobias Soldner erläuterte. Er legte den Entwurf eines geballten Kulturprogramms vor, das zahlreiche Konzerte, Jazztage, fünf Ausstellungen, zwei Kabarettveranstaltungen und ein Literaturwochenende vorsieht. Illustre Namen sind dabei im Gespräch, etwa die Baden-Badener Philharmonie, das Kabarett "Leipziger Pfeffermühle", Elmar Gunsch oder der schwäbische Kabarettist Uli Keuler. In der Stadt soll mit Unterstützung der Eberbacher Werbe-Gemeinschaft (EWG) ein Skulpturen-Wettbewerb von Steinmetzen stattfinden. Ortsansässige Vereine und Gruppierungen können eigene Veranstaltungen zu den Feierlichkeiten beisteuern. Die EWG plant auch eine große Gewerbeschau, und das Kulturlabor will ein Rockfestival organisieren, das die Stadt allein mit einer Ausfallbürgschaft von 10.000 Euro absichert.
Das Marketing für das Jubiläum will die Stadtverwaltung übernehmen. Wirtschaftsbeauftragte Simone Hurtz sieht darin eine große Chance für das Stadtmarketing und das Image Eberbachs. Sie erläuterte die vorgesehenen Maßnahmen: Neben einem Jahresheft wird es auch drei auf Touristen abgestimmte Saisonhefte geben. Weitere Werbemaßnahmen werden eine CD-ROM, Radiospots und Zeitungsinserate sein. Online-Werbung spielt in den Planungen derzeit offenbar keine Rolle.
Die Refinanzierung der Kosten soll teilweise über Eintrittseinnahmen der Veranstaltungen und den Verkauf der CD-ROM sowie weiterer Werbe- und Souvenirartikel erfolgen. Hier sind T-Shirts, Krawatten, Bierseidel, Tassen, Feuerzeuge, Mousepads, Regenschirme, Kugelschreiber, Leinentaschen, Luftballons und Aufkleber im Gespräch.

27.09.01

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