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Nachrichten > Kultur und Bildung

Jazzlegende Charlie Mariano spielte in der Stadthalle


(Foto:Richter)

(hr) (ra) Man liest es und glaubt es nicht, wenn man ihn erlebt: Charlie Mariano wird bald 80 Jahre alt. Bereits 1941 trat der letzte Star der Bebop-Ära mit den ganz Großen seines Genres auf, so dass sein Eberbacher Gastspiel am vergangenen Mittwoch ein absolutes Highlight der “Jazz-me”-Reihe war. Der Offenburger Bassist Dieter Ilg präsentierte sich als kongenialer Partner.
Es wäre müßig, Marianos Weggefährten aufzählen zu wollen. Stan Kenton, Dizzy Gillespie oder Errol Garner bilden nur die Spitze des Eisbergs. Ausnahmegruppen wie das United Jazz & Rock Ensemble wären kaum denkbar gewesen, ohne den Mann, dem die europäische Art, Jazz zu spielen, mehr zusagte als die amerikanische: Mehr Atmosphäre und Raffinement als spektakuläre Schau.
Gleich die erste Nummer, "All The Things You Are", verhieß, was der Abend nicht nur hielt, sondern übertraf. Tief und trocken erzeugte Ilgs 80-jähriger Kontrabass ein rhythmisches Fundament. Fast unauffällig gesellte sich das Saxofon dazu. Ilg begann, die Töne länger durchklingen zu lassen, und auch die Phrasen des Saxofons wurden komplexer. Schließlich knallten Saiten auf das Griffbrett, der Bass begann zu Joggen. Mariano hörte zu. Hier und da ein kurzes Lachen und immer wieder das Abwarten des richtigen Moments, und sei es nur für zwei hinzugehauchte Töne. Es war das Timing an sich, das fesselte, dazu der bis in den Nachhall der Töne hinein absolut diszipliniert geführte Atem Marianos.
Gepaart mit Ilgs harmonischer Raffinesse, die auch in unkonventionellen Schlagtechniken und dem häufigen Gebrauch von Doppelgriffen gründete, ergab sich eine Virtuosität des Selbstverständlichen: Perfektion und Nonchalance standen in keinerlei Widerspruch. Außereuropäische Elemente, die Mariano aus Japan oder Indien mitbrachte, dreißig Jahre bevor "Ethno" in Mode kam, sorgten für weitere Farbtupfer. Dabei schaffte es Ilg in seinen Meditationen, dass gezupfte Töne durch Resonanzeffekte anschwollen, so als ließe man Wasser bergauf fließen, Mariano dagegen zeichnete selbst dann noch Linien in den akustischen Raum, wenn er bewusst ins Leere blies. Das Publikum zollte Respekt mit langem, herzlichen Applaus und ergatterte zwei Zugaben. Mehr noch als Worte mögen Armin Stähles live angefertigte Skizzen das Gebotene widerspiegeln. Eine zusammenfassende Ausstellung zur "Jazz-me"-Reihe ist für Oktober 2002 geplant.

27.09.01

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