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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Islam-Infoabend der Kolpingfamilie gut besucht


V.l. Bekir Alboga, Wolfgang Hilbert, Peter Mokwa (Fotos:Claussen)

(jc) "Wie gefährlich ist der politische Islam?" Diese höchst aktuelle Frage wurde beim gestrigen Informationsabend der Kolpingfamilie im Kath. Pfarrheim aufgegriffen. Über 80 Interessierte kamen, und die Gründe für das große Interesse liegen auf der Hand: Drei Viertel der Deutschen fürchteten sich vor einem Terroranschlag und zwei Drittel vor einem Weltkrieg, so Wolfgang Hilbert von der Kolpingfamilie bei seiner Einleitung.
Für die in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung organisierte Veranstaltung hatte man als Referenten den Ludwigsburger Politologen und Historiker Peter Mokwa und den Mannheimer Islamwissenschaftler und Leiter des Instituts für deutsch-türkische Integrationsstudien und interreligiöse Arbeit e.V., Bekir Alboga, gewinnen können.
Mokwa machte zu Anfang klar, dass es in seinem Vortrag um die politische Ideologie und nicht um die Religion geht. Er ging dabei auf die Ziele des Islamischen Staates ein. Ziel diverser Islamisten sei es, einen totalitären Kalifatstaat zu errichten, der die ganze Welt umfassen solle. Unverständlich sei in diesem Zusammenhang die Duldung eines Kalifenstaates als Staat im Staat auf deutschem Boden, wie in Köln geschehen. Die geschätzten 2.500 Anhänger des "Kalifen von Köln" verteilten unter anderem in Süddeutschland in Fußgängerzonen Flugblätter, die Mokwa als Aufruf zum Mord interpretiert. Die Verteilung finde mit Zustimmung der jeweiligen Ämter für öffentliche Ordnung beispielsweise in Stuttgart und Ludwigsburg statt. Der Politologe ging auf Ziele und die Prägung der unterschiedlichen Gruppen, die für den Islamismus kämpfen, ein.
Der Islamwissenschaftler Alboga hingegen stellte anhand von diversen Beispielen aus dem Koran und der geschichtlichen Entwicklung der Religion die friedlichen Absichten der islamischen Lehre heraus. Die Religion werde von den extremistischen Gruppen missbraucht. Unterentwickelte Volksgruppen und deren Analphabetentum würden dabei ausgenutzt und die Menschen zu den Instrumenten der Extremisten gemacht. Die Bekämpfung des Analphabetentums sei eine der Voraussetzungen für die Demokratisierung der entsprechenden Länder. Man solle Bücher und Bleistifte in die Regionen schicken und keine Waffen. Selbstverständlich sei die Vorgehensweise von Usama Bin Ladin in keiner Weise mit dem Islam in Einklang zu bringen. Allerdings bekämpfe man in Afghanistan wieder einmal Extremisten, die der Westen vor wenigen Jahren noch selbst mit Waffen belieferte. Alboga stellte die Frage in den Raum, welche wirklich demokratische Bewegung in islamischen Staaten eigentlich vom Westen unterstützt werde.
Wie man in Deutschland einer Gruppe wie in Köln die Ausrufung eines Gottesstaates mitten im Herzen Europas gestatten könne, da fehlten dem Wissenschaftler die Worte. Das Handeln der Gruppe schade dem Ansehen seiner Religion.
Anschließend konnten die Besucher den Referenten fragen stellen, wovon reger Gebrauch gemacht wurde. Beispielsweise stellte ein Zuhörer die Frage, was im Islam eigentlich unter Ungläubigen zu verstehen sei, da im Koran in einer Sure zur Tötung der Ungläubigen aufgerufen werde. Man müsse den Koran als Ganzes gelesen haben, um ihn zu verstehen, so fänden sich an anderer Stelle Lobpreisungen für Juden und Christen. Es handle sich dabei um Geschwisterreligionen. In der Mannheimer Moschee habe er schon mit Gläubigen beider Religionen zusammen mit anderen Moslems Gottesdienste gefeiert, erläuterte Bekir Alboga.

08.11.01

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