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Nachrichten > Kultur und Bildung

Leise Signale eines Dünnhäutigen


Hans Reffert (links) und Werner Goos zauberten interstellare Klänge zum Planetenzyklus. (Fotos:Richter)

(hr) (ra) "Kein Künstler lässt sich auf Regeln festlegen", begrüßte Vorstand Herbert Hinterschitt die Gäste der Vernissage gestern abend. Hans Refferts Exponate lassen sich genauso wenig einer Schublade zuordnen wie die Klänge, die er auf exotischen Gitarren im Duett mit Werner Goos als leicht dahin geworfene Botschaften an eine andere Welt erzeugte.
"Hans Reffert, Maler, Zeichner, Radiator – großer Radiator, Erfasser und Umgeber" - eine Collage astronomischer Zitate lieferte das Material für den erfrischenden Einführungsvortrag von Bernd Köhler aus Mannheim. Sie ergab im Kontext der gezeigten Bilder und gehörten Klänge keinen gewollten Sinn und war gerade deshalb nicht sinnlos: Die unschuldigen Tableaus - unicrom, sauber, rein, bisweilen auf barocke Häkelmuster getupft – sind leise Signale eines Künstlers, dessen Haut nicht erst seit dem 11.September dünner geworden ist. Begriffe wie Konzentration oder Meditation kennzeichnen die "Planetenträume", die sich trotz ihres serienhaften Auftretens dem pulsierenden Takt des Zeitgeistes verweigern. Als "harmloser Paradiesvogel" war Reffert im Schatten der großen "Fabarik" in der Industriestadt Ludwigshafen aufgewachsen. Auf der Suche nach den Wurzeln des Blues atmeten seine früheren Arbeiten Schmerz, Leid und Zerstörung. Nichts war sakrosankt, es gab keinen Platz für falsche Beschaulichkeit. Dies galt auch für die Musik. Als Gitarrist wusste Reffert die hässlichen Seiten der Millionenstadt New York in seinem Projekt "Beuysz in New York" zu beleuchten. 1993 schrieb er die Filmmusik zur TV-Produktion "Zwölf Arten den Wahnsinn zu besiegen" über den Schweizer Poeten Adolf Wölfli. Mittlerweile zieht er sich gerne zurück in sein Unter-Dach-Atelier und betrachtet bei geöffnetem Fenster den lärmdurchsetzten Nachthimmel. Bilder mit dem Mond als weiße Öffnung inmitten einer grauen Wolke, "gesäubert von zeichnerischem Unrat", atmen Friedfertigkeit in einer unfriedlichen Zeit. Zur Umrahmung der Vernissage, die wie viele Ausstellungen zuvor Margit Mengers Engagement zu danken ist, wurden auf exotischen Gitarren musiziert. Eine Lapsteel sieht wie eine Zither aus, ein anderes Instrument wurde in den zwanziger Jahren von Herman Weissenborn aus Palisander gebaut. Beide Gitarren erklangen im hawaiianischen Wah-Wah-Sound, der an eine indische Sitar genauso erinnerte, wie an innovative Country-Fantasien. Eine singende Säge im Duett mit einer Äolsharfe hätte die esoterisch anmutenden Klangwolken sicherlich adäquat ergänzt, doch wer mag dies beurteilen, ging es doch um "Planert News", "Mars-Chroniken" und überhaupt das Leben selbst, gespiegelt im Sonnen-Relief "Chromatic Babylon".
Die Ausstellung ist vom 21. November bis 15. Dezember in der Kundenhalle der Volksbank Neckartal in Eberbach zu sehen.

22.11.01

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