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Abstieg ins Tal der Tränen

(hr) Auf den Tag genau zehn Jahre ist sie her: die Einweihung des Rathauses am Leopoldsplatz. Der Neubau hatte den Schuldenstand der Stadt Anfang der 90er Jahre in die Höhe schnellen lassen. Jetzt brauen sich wieder dunkle Wolken über dem Stadtsäckel zusammen. Kämmerer Karl Weis legte heute dem Gemeinderat eine Nachtragssatzung für das laufende Haushaltsjahr vor, die die städtischen Finanzen erheblich schlechter darstellt als zu Jahresbeginn geplant. Grund ist ein drastischer Einbruch bei den Gewerbesteuer-Einnahmen. Mit 12,25 Mio.DM bekommt die Stadt hier voraussichtlich fast 4,3 Mio.DM weniger als ursprünglich vorgesehen. Die sei allerdings kein Eberbacher Problem, erklärte Weis. Man liege damit im bundesweiten Trend, für den die Gemeinden vor allem die schwächere Konjunktur und die Steuerreform der Bundesregierung verantwortlich machen. Um das Haushaltsloch in 2001 auszugleichen, werden bisherige Ausgabenansätze zeitlich gestreckt bzw. auf das kommende Jahr verschoben. Allein die Investitionen werden damit um über 23%, knapp 3,7 Mio.DM, zurückgefahren. Die Kürzungen bzw. Verschiebungen betreffen vor allem geplanten Grunderwerb und Baumaßnahmen, hier insbesondere die Hohenstaufen-Sporthalle (rund 2,7 Mio.DM). Immerhin sorgen diese Ausgleichsmaßnahmen dafür, dass sich der städtische Schuldenstand von gut 20 Mio.DM nicht erhöht. Aber auch fürs kommende Jahr sieht es nicht gut aus, denn die Belastungen werden sich 2002 verstärkt fortsetzen, prophezeite Weis. Bürgermeister Bernhard Martin stellte gar fest:"Der Abstieg ins Tal der Tränen hat begonnen".

22.11.01

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