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Auch Eberbachs Gemeinderat votiert für Gewerbegebiet in Schönbrunn

(hr) Auf einem soliden politischen Fundament kann der geplante interkommunale Gewerbepark von Eberbach und Schönbrunn auf Schönbrunner Gemarkung entstehen. Der Eberbacher Gemeinderat fasste gestern abend, wie bereits das Schönbrunner Ratsgremium zuvor, einstimmig einen Weisungsbeschluss an den Gemeinsamen Ausschuss der vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft (vVG) Eberbach-Schönbrunn. Nach diesem Beschluss sollen bei der Fortschreibung des Flächennutzungsplans in den Gewannen Enzhaag sowie Vorderer und Hinterer Brand südlich von Schönbrunn Flächen für ein Gewerbegebiet mit rund 16 ha ausgewiesen werden. Rund 6 ha sollen zusätzlich als langfristige Erweiterungsfläche planerisch gesichert werden. Falls die Planungen genehmigt werden, soll auf die bisher für ein Gewerbegebiet vorgesehenen Flächen im Neckartal, Gewann Lautenbach, verzichtet werden.
Der Mangel an Gewerbeflächen sei in Eberbach ein "chronisches Problem", erläuterte Bürgermeister Bernhard Martin im Gemeinderat. Nur knapp 0,5 ha stünden derzeit zur Verfügung, die sich aber nicht einmal in städtischer Hand befänden. Der einzige Weg, Arbeitsplätze in der Region zu halten, führt für Martin über ein gemeinsames Gewerbegebiet mit einer Umlandgemeinde wie Schönbrunn. Auch Martins Schönbrunner Kollege Roland Schilling betonte gestern abend, dass der Gewerbepark in erster Linie nicht für fremde Firmen gedacht sei, sondern hier bereits ansässigen Betrieben Erweiterungsmöglichkeiten bieten solle.
Über die genauen Modalitäten eines solchen interkommunalen Gewerbeparks herrscht derzeit noch Unklarheit. Einig waren sich die Ratsmitglieder aber in der Auffassung, dass es sich um einen zukunftsweisenden Schritt handelt. Die Begeisterung darüber löste zwischen Stadtrat Peter Stumpf (AGL) und dem Bürgermeister gar einen Disput über die Urheberschaft der Idee aus. Während laut Stumpf die AGL vor zwei Jahren den gedanklichen Anstoß dazu gegeben habe, erklärte Martin, sich bereits früher mit Roland Schilling über ein solches Vorhaben unterhalten zu haben. Der Gewerbepark wäre das erste interkommunale Projekt dieser Art im Rhein-Neckar-Kreis. Stadtrat Gerhard Brunn (FWV) brachte wieder eine zweite Neckarbrücke in Eberbach in Verlängerung der B 45 ins Spiel, um das Gewerbegebiet besser erreichen zu können, aber Bernhard Martin sah dafür in den nächsten 20 Jahren keine Chancen. Margareta Steinmetz (SPD) zeigte sich erleichtert über den Alternativstandort zur landschaftlich sensiblen Lautenbach.
Am 10.Januar 2002 wird der Gemeinsame Ausschuss der vVG in Schönbrunn tagen, um den Beschluss für das Gewerbegebiet dann in die Regionalverbands-Versammlung am 22.Februar zu bringen, wo der Anstoß zur erforderlichen Änderung des Regionalplans gegeben werden soll.

21.12.01

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