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Nachrichten > Wirtschaft und Arbeit

Börsenprofi Bernecker bei der Wertpapiermesse


Der Referent inmitten der Sparkassendirektoren Gerhard Stock, Alfred Uihlein, Manfred Schillinger und Michael Quiring (v.l.) (Foto:Sparkasse)

(jc) Mosbach. "Unsere Wertpapiermesse fällt in eine Phase, in der zum Teil spektakuläre Kursstürze am Aktienmarkt bei vielen Anlegern Irritationen, wenn nicht gar Panik ausgelöst haben." Mit diesen Worten ließ der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Mosbach-Eberbach, Sparkassendirektor Manfred Schillinger, bei seiner Begrüßung zur offiziellen Eröffnung der Wertpapiermesse in der sehr gut besuchten Alten Mälzerei durchblicken, dass die Börse keine Garantie für ununterbrochene Höhenflüge auf Dauer leisten könne. Er sprach jedoch gleichzeitig die Hoffnung und den Wunsch aus, dass der Referent des Abends, Börsenprofi Daniel A. Bernecker, mit seinem Vortrag "Nach der Korrektur die Börsenperspektive 2001" "wieder Zuversicht und Hoffnung für all diejenigen bereithält, die heute feststellen müssen, zum faschen Zeitpunkt ein- oder ausgestiegen zu sein".
Und Schillinger irrte in seiner Vermutung nicht, denn Daniel E. Bernecker konnte mit seinen kompetenten und fundierten Aussagen die Besucher der Eröffnungsveranstaltung nicht nur beruhigen, sondern verlässliche Perspektiven für die nächste Zeit aufzeigen: Die zuletzt stattgefundene Kurskorrektur sei für ihn sehr beruhigend und der "Schlußpunkt" einer wohl einmaligen Entwicklung der letzten 90 Jahre gewesen. Denn in den vergangenen 24 Monate ginge es an der Börse stets nur in eine Richtung, nämlich "bergauf". Offen sei in diesem Zeitraum lediglich die Frage gewesen, wie lange diese spekulative Blase ihrem inneren Druck standhielt, bis sie letztlich doch platzte. Durch die stattgefundene Kurskorrektur sei noch nie soviel Kapital auf einmal vernichtet worden. Er selbst als Herausgeber des Titels "Der Aktionärsbrief" habe rechtzeitig vor dieser Gefahr einer Kurskorrektur gewarnt. Die jetzt reell einschätzbaren Werte seien eigentlich ideal für den Einstieg und letztlich eine gute Basis für eine positiv langfristige Kursentwicklung. Deutschland verfüge über eine gute Aktienkultur mit steigender Tendenz, denn mehr und mehr Bürger entdeckten die Börse als Geld- bzw. Kapitalanlage. Derzeit gebe es eine Fülle von Titeln, die bedenkenlos gekauft werden könnten und eine positive mittel- bis langfristige Perspektive eröffneten. Was sich auf dem Neuen Markt abspielte sei bis heute keine "echte Börse" gewesen, man habe nur auf Gerüchte gesetzt und geglaubt "es werde schon gut gehen". "Für die deutsche Börsenkultur wäre es jedoch wünschenswert, wenn wir alle sehr viel kritischer wären und uns eigene Bewertungen zutrauten," stellte Bernecker fest. Ausschließlich auf Trendwerte zu setzen sei sehr gefährlich, da diesen, durch eine positive Presse gestützt, keine vorhersehbaren, kalkulierbaren Entwicklungen zugrundelägen. Zu groß seien hier die Unterschiede zwischen der Kursentwicklung und den tatsächlichen Unternehmensbewertungen. Alles sei letztlich für ihn selbst eine Frage der Bewertung, sprich der realistische Vergleich bzw. die Gegenüberstellung von Börsenpreis und Unternehmenswert. Nicht viel Recherche sei hier erforderlich. Ein täglich fünf Minuten langer Blick in die Financial Times zur Prüfung der wenigen, aber wichtigen Unternehmenszahlen (= Umsatz - Gewinn - Wachstum - Unternehmenswert) sei in der Regel ausreichend . Zahlenbeispiele mit Unternehmen wie CiscoSystems und InterShop machten die Bedeutung und eigentliche Notwendigkeit der Zahlenvergleiche deutlich. "Künftig wird sich der Alte und Neue Markt annähern und es wird zu einer Verschmelzung kommen," so der Referent weiter. Der Neue Markt habe eine lange Bodenbildung vor sich (Empfehlung: Verkaufen!), die bis heute noch nicht erreicht sei, denn der Neue Markt sei weder berechen-, noch kalkulierbar und gerade deshalb nach wie vor hoch spekulativ. Wiederholt betonte Bernecker, dass die jetzige "Krise" der Startpunkt einer neuen positiven Entwicklung darstelle - jetzt einsteigen in Papiere mit reellen Wertansätzen. Im weiteren Verlauf empfahl Bernecker auch, nicht zu sehr auf den Vergleich oder die Entwicklung der Indexwerte zu setzen, da innerhalb der Indizes die einzelnen Titel zu unterschiedlich gewichtet seien. Die Indexentwicklung der vergangenen 24 Monate sei lediglich von 250 Titel beeinflusst worden. Im Vergleich hierzu seien weltweit 55.000 Titel handelbar. Bernecker forderte die Aktionäre auf ihren "MGV" (Gesunder Menschenverstand) einzusetzen und individuell strategisch vorzugehen: So habe eine Frau vor 37 Jahren 250.000 DM geerbt und bis heute 47,5 Mio. DM mit Aktien erwirtschaftet. Sie habe sich nicht von allgemeinen Wellen erfassen bzw. mitreissen lassen, sondern profund und systematisch gehandelt. Sensationelle Kursgewinne seien nicht gemacht worden. Heute sieht Daniel A. Bernecker reelle Chancen für Auto- und Chemiewerte beispielsweise Daimler-Chrysler bzw. BASF - seine Prognose: bis zu 25 % Kursgewinn. Auch Preussag und RWE stelle für ihn als Börsenprofi kein Problem dar und sieht auch hier glaubhafte Zukunftschancen. Dies nur einige von viele Beispielen des Referenten. Insbesondere alte Titel seien wieder im Kommen, da sie zur Zeit auf dem Markt mehr oder weniger günstig zu kaufen seien. Hier lägen die KGV´s (Kurs-Gewinn-Verhältnisse) zur Zeit so niedrig wie vor drei Jahren - ähnliche Werte wie auf dem deutschen Markt, gebe es auf dem amerikanischen. Also gute Zukunftsperspektiven. "Generell sehe ich den DAX in rund sechs Monaten über 7.500 und empfehle das individuelle Aktiendepot mit 8 - 10 Titeln aus max. zwei Märkten gut zu mischen, um gegen Kurskorrekturen gut gewappnet zu sein." Im Mittelpunkt der abschließenden Diskussions- und Fragerunde stand der EURO: Die EURO-Schwäche sei auch mitverantwortlich für die Schwäche am Aktienmarkt. "Die jetzige Tendenz des EURO ist für mich insoweit bedenklich, dass es zu Kapitalabflüssen in die USA kommt und somit der eigene Markt weiter geschwächt werden kann. Außerdem bringt eine schwache Währung binnenwirtschaftlich steigende Zinsen. Eine alte Erfahrung, die die Börse auf breiter Basis schwächen kann," so das Schlusswort des Börsenprofis. Damit war jedoch ein sehr informativer Vortragsabend noch nicht ganz zu Ende, denn bei der abschließenden Bewirtung fand noch ein reger Meinungs- und Informationsaustausch - auch mit dem Referenten - in lockerer und entspannter Atmosphäre statt.


23.10.00

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