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Kerniger Sound machte Laune

(hr) (ra) „Es ist gar nicht so leicht, in Eberbach ein Konzert zu veranstalten“, klagte Bandleader Ralph Schweizer, doch das Kulturlabor hat es möglich gemacht. Trotz kurzer Vorlaufzeit war das Konzert der Rhythm, Sax & Brass Big Band im evangelischen Gemeindehaus am Donnerstag, 16.November, recht gut besucht und kam beim Publikum bestens an.
Die Qualität des Ensembles sorgte für gute Laune pur. Als Opening erklang ein Hit von Jens Wendelboe, der mit seiner „Tigerposaune“ den Eberbacher Jazzfreunden in bester Erinnerung sein dürfte. Kubanisch im Stil des „Buena Vista Social Club“ ging es weiter. Conga-Spezialist Tilmann Bruno wurde eigens für dieses Set verpflichtet. "Special Guest" Nicole Metzger gesellte sich bei dem hinreißenden Titel „Sola naci“ dazu und brachte das gewisse Etwas der Musik auf den Punkt: Kubaner lieben die Dramatik, etwa nach dem Motto „Geh zum Teufel, aber bleib noch ein bisschen hier...“.
Auch der Pianist Kurt Eisfeld war nur aushilfsweise dabei, erwies sich aber als Glücksgriff und harmonierte perfekt mit dem Bassisten Horst Beck, dessen Grounding auf dem Kontrabass genauso gut kam wie mit dem E-Bass. Wolfgang Disch verwendete auch als Schlagzeuger Noten, was für die musikalische Disziplin des Ensembles spricht. Erstklassige Arrangements brachten den Bläsersound zur Geltung.
Leider durfte der Flügel der Kunstfreunde bei dem Auftritt nicht benutzt werden, ist er doch den Adepten der E-Kultur vorbehalten. Schweizer trug es mit Humor: „Würde Vladimir Horowitz noch leben, hätte er vielleicht darauf spielen dürfen.“

18.11.00

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