Sonntag, 19. Mai 2024

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Bärlauchduft liegt in der Luft


Heilpraktikerin Marlene Müller (links) referierte über den Bärlauch, den die Gäste anschließend in verschiedenen Variationen verkosten durften (rechts) (Fotos:Richter)

(hr) Seit vergangenen Dienstag finden zum zweiten Mal die Eberbacher Bärlauchtage statt. Heute wurden sie im Rathaus offiziell eröffnet. Rolf Wieprecht begrüßte für den Arbeitskreis Tourismus und Gastronomie die Zuhörer und äußerte erste Befürchtungen, dass die natürlichen Bärlauchbestände aufgrund des Erfolges der Bärlauchtage bald nicht mehr ausreichen könnten und zusätzliche Bärlauch-Kulturen angelegt werden müssten. Er wies auf schmackhafte Gerichte aus dem würzigen Kraut hin und empfahl, die speziellen Bärlauch-Angebote der Eberbacher Gastronomie zu verkosten, anstatt sich selbst an den Herd zu stellen.
Bürgermeister Bernhard Martin, Schirmherr der Bärlauchtage, sah in dem Gewächs ein Pendant zum Spargel in der Rheinebene und brachte erstmals eine Bärlauchsteuer ins Gespräch, um der drohenden Knappheit entgegenzuwirken. Angesichts des unter den Auswirkungen des Orkans "Lothar" leidenden städtischen Forsthaushalts appellierte Martin an die Kreativität des Arbeitskreises. Wenn es gelänge, auch Holz kulinarisch aufzubereiten, wäre Eberbach so manche Sorge los, meinte das Stadtoberhaupt schmunzelnd.
In zwei Vorträgen erfuhren die Zuhörer Näheres über den Bärlauch. Marlene Müller, Heilpraktikerin und Kräuterfrau, sprach über die gesundheitliche und mythologische Bedeutung des lichtbedürftigen Zwiebelgewächses, das als Frühlingsbote im März und April vor dem Austrieb der Laubbäume sprießt, und Apotheker Dietmar Lambrecht beleuchtete das Gewächs aus pharmakologischer Sicht.
Im Namen der Gastronomie dankte Uwe Jung allen beteiligten Helfern und Betrieben und lud die Gäste noch zum Probieren einiger bereitstehender Bärlauch-Kostproben ein.
Mit flotten Weisen musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Gitarrenensemble "Da Capo", das sogar um eine Zugabe nicht herumkam. Die Bärlauchtage dauern noch bis zum 22. April.

24.03.01

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