Sonntag, 19. Mai 2024

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Fledermaus-Findelkinder im Schlafzimmer


Mit der Pipette gibt es Welpenmilch für die kleinen Fledermäuse (Fotos:Maier)

(hr) Zwei winzige Zwergfledermaus-Jungen stellen seit einigen Tagen den Rhythmus der Familie Bermich in Eberbach auf den Kopf: etwa alle vier Stunden wollen die knapp daumengroßen Säugetierbabys, die in einer Hirschhorner Wohnung ohne ihre Mutter aufgefunden wurden, mit Welpenmilch aus einer Pipette gefüttert werden. Doris Bermich, die Ansprechpartnerin für Gebäudefledermäuse beim Naturschutzbund (NABU) Eberbach, fühlt sich wieder in die Rolle einer jungen Mutter zurückversetzt, denn gerade nachts wollen die geflügelten Freunde nicht auf ihre Nahrung verzichten. Noch etwa eine Woche werden die Säugetiere bei ihrer Eberbacher Gastfamilie sein, dann werden sie nach Tübingen gebracht, um dort in einer speziellen Voliere das Fliegen und die selbständige Nahrungsaufnahme zu lernen und, wenn alles klappt, eines Tages in die Freiheit zu flattern.
Mit viel Enthusiasmus und Engagement versuchen Naturschützer, den vom Aussterben bedrohten Fledermäusen zu helfen. Leider geschieht es jedoch häufig, dass aus Unwissenheit Sommerquartiere, oder schlimmer noch: Wochenstuben bei Umbau- oder Renovierungsarbeiten zerstört werden.
Bei Fragen bezüglich Fledermäusen gibt Doris Bermich, NABU Ortsgruppe Eberbach, gerne Auskunft unter Tel. (06271) 916194. Man kann sich auch an Klemens Bernecker von der Stadtverwaltung, Tel. (06271) 87259, wenden.

26.06.01

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