Donnerstag, 09. Mai 2024

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Rindfleischerzeuger kämpfen um Vertrauen


Roger Sepp testet jedes geschlachtete Rind vor dem Verkauf auf BSE, die Friedrichsdorfer Weiderinder (rechts) werden direkt vermarktet (Fotos:Richter/privat)

(hr) Der Rindfleisch-Markt liegt nach den jüngsten Skandalen und den Unsicherheiten, was die Gefährlichkeit von BSE für den Menschen angeht, am Boden. Auch die Fleischerzeuger und Metzgereien in Eberbach spüren den Vertrauensverlust der Verbraucher unmittelbar. Um nicht auf seinen Produkten sitzen zu bleiben, setzt beispielsweise Roger Sepp von der Eberbacher Metzgerei Eichhorn auf freiwillige BSE-Schnelltests bei sämtlichen Rindern unmittelbar nach der Schlachtung. Dabei wird dem Hirn der Tiere noch im Eberbacher Schlachthof eine Probe entnommen, die dann in einem Würzburger Institut auf BSE-Erreger untersucht wird. Spätestens zwölf Stunden später liege der Befund vor, und erst danach gehe unbedenkliches Fleisch über die Ladentheke, wie Sepp versichert. Allerdings halte er das Risiko bei seinen Rindfleischprodukten ohnehin für gering, da er nur Tiere von Bauern seines Vertrauens beziehe, auch was die Fütterung der Tiere angehe.
Auch die Direktvermarkter unserer Region werben jetzt verstärkt um Vertrauen. So weisen Sylvia und Clemens Münch vom Sonnenhof in Friedrichsdorf darauf hin, dass sich ihre Rinder auf der Weide nur von Gras ernähren und in den Wintermonaten mit Gras-Silage und Heu gefüttert werden. Masthilfsmittel und Hormone bekämen die Tiere nicht. Denn schließlich wollten die Münchs ihr Fleisch guten Gewissens auch selbst verzehren.

10.12.00

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