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Traditioneller Festspiele-Auftakt mit dem Freischütz

(hr) Morgen um 20 Uhr beginnen die diesjährigen Zwingenberger Schlossfestspiele traditionell mit der Premiere des "Freischütz". Die romantische Oper von Carl Maria von Weber ist heuer in der 17.Inszenierung zu sehen. Die junge Regisseurin Susanne Frey stellt Max, Agathe, ihre Freundin Ännchen und Jägerbursch Kaspar in den Mittelpunkt. Die durch Rituale geprägte Gesellschaft übt einen starken Druck auf die jungen Leute aus. Mit diesem Konflikt habe die Oper auch heute noch Aktualität, so Susanne Frey. Die Protagonisten suchen Hilfe bei übermenschlichen Mächten. Gott und Teufel, im Stück der Eremit und ein weiblicher Samiel, ringen um die Hauptfiguren. Konsequent lässt Susanne Frey die bestimmenden Mächte immer wieder auftauchen. Sie nimmt auch eine Szene zwischen Agathe und dem Eremiten am Anfang des Stücks wieder auf, die der “Freischütz”-Librettist Friedrich Kind bereits vorsah, die von Weber aber gestrichen wurde.
Zwei starke Darsteller bringen die beiden übermächtigen Figuren Eremit und Samiel auf die Bühne: Martin Krasnenko, geboren in Esslingen, beeindruckte schon in so mancher Zwingenberger Inszenierung. Er studierte in Köln, München und New York, gewann Sonderpreise, sang unter anderem im Festspielhaus Bregenz, am Bremer Theater, am Staatstheater Saarbrücken und an der Oper Bonn.
Ilona Christina Schulz verkörpert das verführerische Böse, und das voller diabolischer Anmut. In Eberbach geboren, wuchs sie in Zwingenberg auf und war ebenfalls schon in etlichen Aufführungen der Festspiele zu sehen. Nach ihrem Gesangs- und Schauspielstudium hatte die zweifache Preisträgerin des Bundeswettbewerbs Gesang im Fach Chanson/Musical verschiedene Engagements am Landestheater Detmold, am Staatstheater Konstanz, am Pfalztheater Kaiserslautern und am Nationaltheater in Mannheim. Dort wie auch in Zwingenberg war sie mit mehreren Soloprogrammen verpflichtet. Demnächst wird Ilona Christina Schulz im “Tatort” zu sehen sein.
In den Hauptrollen des Zwingenberger “Freischütz” stehen Scott Wyatt als Max, Catherine Croall als Agathe, Simone Fessner als Ännchen und Alexis Wagner als Kaspar auf der Bühne. Die musikalische Leitung liegt bei Guido Johannes Rumstadt.
Einen Tag nach dem “Freischütz” hat am Samstag, 18. August, um 20 Uhr “Der Bajazzo/Pagliacci” Premiere. In einem Doppelabend wird das Drama von Ruggero Leoncavallo gleich zwei Mal gespielt. Einer deutschen Aufführung folgt das italienische Original. Gespielt wird in zwei verschiedenen Inszenierungen, die unterschiedliche Sichtweisen der Geschichte um den eifersüchtigen Bajazzo anbieten.
Am Sonntag, 19. August, um 11 Uhr steht eine Matinee in der Schlosskapelle Zwingenberg auf dem Programm. Gabriele Hierdeis, Sopran, und Michael Günther, Tafelklavier, geben Lieder und Klavierwerke von Johann Franz Xaver Sterkel, Joseph Martin Kraus und Carl Siegmund von Seckendorf zum Besten. Nach der Matinee geht es in geführter Wanderung durch die Wolfsschlucht zum Brunch in Schollbrunn. Für die Wanderung ist eine Anmeldung beim Verkehrsamt Waldbrunn, Telefon (06274) 930212, notwendig.
Um 17 Uhr ebenfalls am Sonntag gastieren die Schlossfestspiele auf der Seebühne in Mosbach. Solisten und Orchester präsentieren Melodien aus Mozarts “Zauberflöte” und Zellers “Der Vogelhändler”. Karten und Informationen gibt es unter Telefon (06263) 771, Fax (06263) 772 im Festspielbüro in 69439 Zwingenberg oder im Internet. Kartenbestellungen sind auch per eMail möglich. Tickets für die Mosbacher Gala gibt es bei der Tourist Information Mosbach, Telefon (06261) 82282.
Festspielbesucher können in Zwingenberg an der Auffahrt zum Schloss einen Zubringerbus benutzen. Eine direkte Zufahrt zum Schloss ist nicht möglich. “Freischütz” und “Bajazzo” werden bei jedem Wetter unter freiem Himmel gespielt. Die Mosbacher Gala wird bei Regen in die Alte Mälzerei verlegt.

E-Mail-Kontakt: zwingenberg@inline.de

Infos im Internet:
www.festspiel.de

16.08.01

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